Mittwoch, 9. November 2011

email an mama

Hier ist es grau und nieselregenreich momentan, aber irgendwie auch schön. Die kühle luft, die nach feuchtem laub und winter riecht, die frühe dunkelheit mit der der nebel einhergeht und das schummrige licht der straßenlaternen lassen mich oft für einen augenblick die luft anhalten und mein herz tanzen. Nicht zuletzt erinnern mich diese ganzen eindrücke irgendwie an zu hause. Dann steigen mir erinnerungen von gerüchen in die nase wie die von, in der garage gelagerten äpfeln, kalt und herb, von frisch gekochtem kaffee, dem wald im fahrradfahrtwind um 6:25, kürbiskernöl, oma und opa, und am aufdringlichsten aber ist der geruch vom holzofen, wenn man nah am ofenfenster sitzt, das knacksen und sprühen sieht und die wärme einem das gesicht streichelt. Kaum zu glauben dass ich mich (zurück)sehne nach dem öden landleben. Es sind die erinnerungen daran die mich mit vorfreude erfüllen. Man lernt all diese kleinen dinge, gerüche, gesten der heimat dann erst richtig zu schätzen, wenn man einmal ohne sie lebt. Ich werde all diese sachen doppelt genießen wenn ich weihnachten heim komme. Aber ich bin dennoch unbestreitbar ein stadtmensch, jedoch mit einer vorliebe fürs landleben. Ich brauche die stadt, mit ihrem rausch und den vibrationen, mit ihrem grau und glitzer, mit ihren menschen und maschinen. ich brauche das, damit ich meine heimat [so] lieben kann [wie sie es verdient hat].

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